Wir trau­ern um Mari­nus Klenk

Völ­lig über­ra­schend ist am Mon­tag, den 16. Okto­ber Mari­nus Klenk durch einen tra­gi­schen Unglücks­fall infol­ge einer Erkran­kung im Alter von 31 Jah­ren ver­stor­ben. Mari­nus war der KHG wäh­rend sei­nes gesam­ten Stu­di­ums und sei­ner Pro­mo­ti­on im Fach Geschich­te eng ver­bun­den: als Minis­trant in der Blau­en Stun­de, als Gesprächs­part­ner und Hob­by-Koch auf unse­ren Gemein­de­aben­den, als Teil­neh­mer an unse­ren Fahr­ten, als regel­mä­ßi­ger Gast im Büro und im pan­ta rhei, als Bewoh­ner des Buch­ber­ger-Wohn­heims. Sei­nen Humor, sei­ne Begeis­te­rung für Geschich­te, sei­ne inten­si­ve Art sich auf Gesprä­che ein­zu­las­sen, sein Ver­trau­en in die Nähe Got­tes in sei­nem Leben sind nur eini­ge Ein­drü­cke, die vie­le in den Begeg­nun­gen mit ihm erfah­ren durften.

Für vie­le Stu­die­ren­de gehör­te Mari­nus nicht nur zur KHG dazu, son­dern war ein Teil der KHG. Sehr vie­le haben ihn gekannt und geschätzt. Eini­ge tei­len hier ihre Erleb­nis­se und Erfah­run­gen mit ihm. In der Kapel­le der KHG liegt in den kom­men­den Tagen außer­dem ein Buch aus, in dem alle, die Mari­nus kann­ten, ihre Gedan­ken an ihn nie­der­schrei­ben können!

Wir wer­den mit Mari­nus im Gebet und durch vie­le Erin­ne­rung ver­bun­den bleiben!

Das KHG-Team


»Mari­nus war ein außer­ge­wöhn­li­cher Mensch, ein ganz beson­de­rer Mensch, ein rich­ti­ges Uni­kat, das man eigent­lich gar nicht beschrei­ben kann…
Vol­ler Wis­sen, tief­grün­dig, herz­lich, authen­tisch, tief gläu­big, facet­ten­rei­che Mimik und Stim­me, lei­den­schaft­li­cher Sän­ger, Lek­tor und KHGler – das sind eini­ge Wesens­zü­ge von Mari­nus, die ich im Beson­de­ren an ihm erlebt und geschätzt habe und die mir immer in Erin­ne­rung blei­ben wer­den. Mari­nus war für jede Begeg­nung offen und über jedes Tref­fen erfreut - immer zu haben für ein paar Wor­te oder auch mehr, über Gott und die Welt.
Dan­ke, Mari­nus, für – wie du sie selbst vor kur­zem genannt hast – »die gute alte Zeit«. Dan­ke, dass du so warst, wie du warst! Dan­ke ein­fach für dich!«

Mari­na

»Ich habe Mari­nus am Anfang mei­nes Stu­di­ums im Win­ter­se­mes­ter 2011/12 ken­nen­ge­lernt. Genau­so wie er habe ich Geschich­te stu­diert. Oft saßen wir gemein­sam im Café Pan­ta Rhei und er hat mir Ein­bli­cke ins Stu­di­um gege­ben, Tipps zu Pro­fes­so­ren und ein­fach etwas erklärt, wie es läuft. Kon­kret kann ich mich noch dar­an erin­nern, wie ich an einer mei­ner ers­ten Haus­ar­bei­ten gear­bei­tet habe: Er hat einen Blick auf die Sei­te gewor­fen und mir dann gera­ten, mei­ne Fuß­no­ten bün­dig ein­zu­rü­cken, das wür­de einen ordent­li­chen Ein­druck machen. Ich habe an Mari­nus sei­ne Gelehrt­heit sehr geschätzt und bewun­dert, vor allem da ich weiß, dass die­se kei­ne Vor­aus­set­zung mehr für ein Geschichts­stu­di­um ist – er hat sich all sein Wis­sen selbst ang­eig­net. Auch für sei­ne har­te Arbeit an der Pro­mo­ti­on habe ich ihn sehr bewun­dert – ande­re hät­ten schon längst das Hand­tuch hin­ge­wor­fen, wenn der Pro­fes­sor erst­mal das Grae­cum for­dert, bevor es eigent­lich los­geht. Ich weiß noch genau, an wel­chem Tisch in der PT-Biblio­thek er immer saß…
In der KHG hat­te ich immer wie­der gute und inten­si­ve Gesprä­che über Gott und die Welt mit Mari­nus. Sei­ne Käse­spätzl nach Art der Hil­de­gard von Bin­gen und der Apfel­stru­del waren immer High­light der Gemein­de­aben­de, an denen er sie vor­be­rei­tet hat, eben­so wie sei­ne durch­drin­gen­de Art, die Lesung vor­zu­tra­gen. Auch bei gut bekann­ten Tex­ten hat er es so immer wie­der geschafft, mei­ne manch­mal im Got­tes­dienst weg­drif­ten­de Auf­merk­sam­keit wie­der­zu­ge­win­nen und mich geis­tig wach­zu­rüt­teln. Ich wer­de Mari­nus sehr ver­mis­sen und kann noch gar nicht glau­ben, dass sein Tisch in der Biblio­thek leer blei­ben wird und er nicht mehr gegen die Bar im KHG-Café leh­nen wird, immer bereit, das nächs­te Gespräch anzufangen.«

Miri­am

»Mir ist es wich­tig, ein paar Wor­te zu schrei­ben, denn Mari­nus ist (mit Lisa Sin­ger und Her­mann) einer der ers­ten gewe­sen, die ich an mei­nem ers­ten Abend in der KHG ken­nen­ge­lernt habe, was dazu geführt hat, dass ich mich wohl genug fühl­te, um noch­mal zu kom­men. Am Anfang war ich eher beein­druckt von Mari­nus, er mach­te mir sogar ein biss­chen Angst mit sei­ner gro­ßen Stim­me und sei­nem erns­ten Gesicht, aber nach und nach hat er auch immer mehr von sich erzählt und ich habe immer mehr gelernt, ihm zuzu­hö­ren. In letz­ter Zeit, als ich nach Regens­burg wie­der kam, haben wir sehr berei­chern­de Gesprä­che geführt, vor allem über Gott, den Glau­ben, die Ver­söh­nung, The­men, die Mari­nus wich­tig waren und über die er sehr schön reden konn­te. Ich bin in einer Fami­lie auf­ge­wach­sen, wo die Spi­ri­tua­li­tät der Jesui­ten das Fami­li­en­le­ben und auch mei­nen Glau­ben geprägt hat, des­we­gen hat­te ich mich beson­ders gefreut, als ich mit ihm über sei­ne Idee gespro­chen hat­te, bei den Jesui­ten viel­leicht ein­zu­tre­ten. Ein mei­ner Lieb­lings­ge­be­te über­haupt habe ich seit ges­tern im Kopf und die­ses Gebet ist das Ende von den Exer­zi­ti­en Igna­ti­us‹ von Loyo­la, des Grün­ders der Jesui­ten, aber passt auch sehr gut zu Mari­nus‹ Art, ver­trau­ens­voll mit Gott, lieb und auf­merk­sam mit den Mit­men­schen, anspruchs­voll und intel­li­gent mit dem Wis­sen umzugehen : 
»Nimm hin, o Herr, mei­ne gan­ze Frei­heit. Nimm an mein Gedächt­nis, mei­nen Ver­stand, mei­nen gan­zen Wil­len. Was ich habe und besit­ze, hast Du mir geschenkt. Ich gebe es Dir wie­der ganz und gar zurück und über­las­se alles Dir, daß Du es lenkst nach Dei­nem Wil­len. Nur Dei­ne Lie­be schen­ke mir nach Dei­ner Gna­de. Dann bin ich reich genug und suche nichts weiter.«

Mari­nus war ein sehr lie­ber Mensch und ist jetzt da, wo die größ­te Lie­be erfüllt ist. Das glau­be ich heu­te und es macht mich sogar ein biss­chen glück­lich für ihn. Aber trau­rig bin ich ja vor allem… Es gäbe noch so viel, mit ihm zu bespre­chen, und noch so viel für ihn, zu erle­ben. À Dieu, Marinus.«

Suzan­ne

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